Boodler – So schön kann Rauschen sein!

Musik hören ist eine schöne Sache. Wenn man sich aber wirklich konzentrieren muss, kann sie auch mal störend sein. In vollkommener Ruhe zu arbeiten ist aber oft nicht möglich (danke an meinen Über-mir-Nachbarn) oder für den einen oder anderen auch nicht wünschenswert. Sanfte Hintergrundgeräusche wie Rauschen, Waldgeräusche oder das Knistern eines Lagerfeuers sind eine sehr angenehme Sache. Boodler ist ein Python-Programm, welches solche Geräusche erzeugen kann. Leider ist es nur für die Kommandozeile verfügbar, aber es gibt auch kleine unabhängige GUIs – jetzt auch eine von mir.

Boodler unter Ubuntu 10.10 und 11.04 installieren

Die Anleitung habe ich für Ubuntu 10.10 und 11.04 getestet. Es würde mich nicht wundern, wenn sie auch für andere Versionen und ähnlich auch für andere Distributionen funktioniert.

Wir brauchen Entwicklerpakete für Python und Pulse:

sudo apt-get install python-dev libpulse-dev

Dann das Paket herunterladen und entpacken. In Boodler-Verzeichnis sollte sich eine Datei setup.py befinden:

python setup.py build
sudo python setup.py install

Voilà, Boodler sollte installiert sein.

Pakete installieren

Boodler selber kann noch nichts, man benötigt Pakete. Hierfür einfach aus der offiziellen Liste eines heraussuchen und so installieren:

boodle-mgr install http://boodler.org/lib/com.goob.noise.1.0.boop

Hat man sich für obiges Paket entschieden, sollte ein

boodler -o pulse com.goob.noise/Brown

ein schönes Rauschen erzeugen.

Eine grafische Oberfläche

Da es viele Pakete gibt ist die Sache über die Kommandozeile umständlich zu bedienen. Auch sind die Namen nur schwer zu merken. Wer viel probieren will, möchte vielleicht eine grafische Oberfläche probieren. Die auf der Seite empfohlene QT-Oberfläche läuft unter Ubuntu leider nicht, da sie zum Starten boodler.py statt boodler nutzt und die Option -o pulse nicht setzt. Die reparierte Variante kann von meiner Git-Hub-Seite heruntergeladen werden.

Die Oberfläche basiert wie schon gesagt auf QT. Dementsprechend muss die Python-QT-Bibliothek installiert sein:

sudo apt-get install python-qt4

Ausblick

Das Programm ist eine schöne Übung für Python und QT, mit beidem habe ich bisher leider kaum zu tun gehabt. Oft fehlt auch einfach eine Idee, was man umsetzen kann. Diese habe ich hier nun gefunden. Zumindest einen Import-Dialog für weitere Pakete kann ich mir sehr gut vorstellen.

4 Kommentare

  1. Sehr schöne Anleitung, funktioniert hervorragend auch unter Kubuntu 10.4. Hatte schon einmal versucht, das Ganze hier zu installieren, blieb aber erfolglos. Der Tip mit Pulseaudio ist scheinbar die Lösung.

    Sehr schön auch die Anpassung der GUI. Läuft ebenfalls problemlos. Eine Erweiterung, z.B. um eine Import-Funktion wäre sehr nett. Der Original-Entwickler scheint das Projekt ja nicht weiter zu verfolgen.

    Eine Soundscape-App mit komfortabler GUI, wie es unter Win einige gibt, fehlt definitiv unter Linux. Wer sich dieser Sache annimmt, täte der Weiterverbreitung von Linux sicherlich einen gute Dienst.

    Weiter so!!!

  2. Freut mich dass ich helfen konnte.

    In der Tat scheint Boodler schon das höchste aller Gefühle zu sein, wenn man sich im Linux-Umfeld bewegt. Mittlerweile nutze ich für Geräusche einfach mein Telefon, für Android gibt es da eine brauchbare Auswahl.

    Ansonsten kann man nur auf Webapps hoffen. Für einfaches Rauschen habe ich da schon einiges gesehen, kann mir vorstellen dass da künftig noch einiges zu erwarten ist. Hoffentlich nicht unbedingt flashbasiert, sonst hätten Linuxer gleich das nächste Problem 😉

  3. Super Seite, Danke für den Hinweis. Falls es nur um – wie auch immer gefärbtes – Rauschen geht, kanns auch was Einfaches sein. Habe schon seit längerer Zeit das „schweizer Offiziersmesser des Sounds“ im Einsatz. Hier ein paar Beispiele zu Sox.

    http://unreasonable.org/node/303

    Mein Faforit ist braunes Rauschen (brown noise):

    play -n synth 60:00 brownnoise

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