Javascript-„IDE“ Light Table: Ernüchternde Alpha

Light Table: Echtzeitausführung von Closure-Skripten

Vor einiger Zeit hatte ich über die damals recht vielversprechende Javascript-IDE Light Table berichtet. Was damals schon recht vielversprechend aussah wirkt aus heutiger Sicht wie ein manipuliertes Werbevideo: Die nun verfügbare Alphaversion kann fast nichts von dem, was damals versprochen wurde. Keine IDE, vielmehr ein unfertiger Editor.

Dateien ändern und etwas Live-Feedback

Die Alpha wurde laut Autor komplett neu geschrieben. Im Fußbereich befindet sich eine Kommandozeile, in der man sechs verschiedene Befehle eingeben kann:

  • new: Datei erstellen
  • set: Einstellung ändern
  • open: Datei öffnen
  • instarepl: Instarepl öffnen
  • connect: Projekt öffnen

Das ist nicht gerade üppig. Bei Instarepl handelt es sich um einen Zweispaltenmodus, in dem links der Code und rechts eine mögliche Ausgabe steht. Dies ist eine der wirklich interessanten Konzepte des Projekts, wirkt hier allerdings sehr rudimentär und unterstützt zudem lediglich die Sprache Closure.

Light Table: Echtzeitausführung von Closure-Skripten

Keine Features, kein Javascript

Leider war es das auch schon: Mehr kann Light Table bisher nicht. Elementare Features sind nicht einmal ansatzweise vorhanden, die Unterstützung von Javascript fehlt ebenfalls. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht: Die rund 300.000 Euro, die bei Kickstarter für das Projekt gesammelt wurden, werden in der Masse wohl eher von JS-Entwicklern stammen. Diese haben bisher lediglich Syntax-Highlighting. Stattdessen gibt es ein neues Theme, ein Logo und sogar T-Shirts. Vielleicht sollten da einige Prioritäten neu sortiert werden.

Bleibt zu hoffen, dass der Entwickler alle anfänglichen Ziele im Blick hat und Light Table zu dem vielversprechenden Editor wird, der einmal versprochen wurde.

Alpha ausprobieren

Das Projekt hat mittlerweile eine eigene Website lighttable.com. Auf dieser ist auch die Alphaversion verlinkt, die für alle relevanten Plattformen und Windows verfügbar ist.

3 Kommentare

  1. Welche Interessengruppe die 300k finanziert hat, lässt sich ziemlich sicher nicht allein wegen JS abschätzen. Soweit ich das damals™ mitbekommen habe, ist nach der Ankündigung, dass bei 300k (das Projekt galt ab 200k finanziert) auch Python unterstützt wurde, diese Grenze ziemlich schnell erreicht wurde.

    Und auch wenn die Alpha vielleicht für JS „ernüchternd“ ist. Ich finde das Video mal ziemlich beeindruckend. Und noch ist die Entwicklung nicht eingestellt, sondern es werden Fortschritte präsentiert.

  2. Ich behaupte ja nicht, sondern vermute, dass das Hauptinteresse JS gilt. Ergibt sich einfach aus der Verbreitung. Python ist sicher relevanter als Python, als Kandidat der zweiten Reihe der unterstützten Sprachen aber auch nicht überzubewerten.

    Das Video ist sicher beeindruckend, wie ich in meinem damaligen Artikel auch geschrieben habe. Aber gerade das bringt ja die Ernüchterung: Man hatte den Eindruck, dass bereits ein Prototyp mit Grundlagen der beworbenen Features existiert. Dass davon jetzt nichts funktioniert ist natürlich schade.

    Eingestellt ist die Entwicklung nicht, habe ich den Eindruck erweckt? Dies ist erst die Alpha und das Projekt ist finanziert. Eingestellt wirkt die Entwicklung nun wirklich nicht.

  3. Hatte mir das auch vor über 1 Jahr angesehen und dieser Bericht ist auch schon wieder über einige Monate alt, dass man sich schon wundern muss was damals alles fake war, denn es gibt immer noch ausschließlich eine Alpha-Version. Da hat sich der Entwickler von LightTable wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Bin ja gespannt ob da noch was sinnvolles kommt.

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