Dass so viele Menschen zu HTML-Bausteinen Tag statt Element sagen, scheint einigen Menschen echt sauer aufzustoßen. So erklärt etwa ein Artikel von Jens Meiert den genauen Unterschied und listet gleich einige weitere Quellen auf, die sich um Aufklärung bemühen. Auch ich schmeiße die Begriffe oft durcheinander, dabei beschäftige ich mich keineswegs erst seit gestern mit der Materie. So auch in meinem Artikel „Der neue Script-Tag in HTML 5“. Meiert nennt das „unprofessionell“, ich sehe es nur als Beispiel dafür, dass man viele Wörter nutzt ohne jemals über diese nachzudenken.
Und heute ist es schon wieder passiert: Auf der Suche nach typischen Metainformationen für Websites habe ich – Überraschung! – nach Meta-Tag gesucht. Dass der zugehörige Wikipedia-Artikel nun aber Meta-Element hieß, kam mir ungewöhnlich vor. Nennt das jemand wirklich so? Den Artikelschreibern kam es offensichtlich auch merkwürdig vor, so dass sie auch direkt den obigen Meiert-Artikel verlinkt haben.
Und was ist nun ein Script-/Meta-/HTML-Tag?
Als Tag bezeichnet man lediglich die Dinger in spitzen Klammern. Ein Element besteht zwar aus Tags, ist aber mehr.
Tag oder Element?
Das Beispiel besteht aus zwei Elementen, einem P- und einem Em-Element. Das Em-Element beinhaltet dabei noch Text, das P-Element sogar ein weiteres Element.
Tags finden sich hier hingegen vier: Ein öffnendes und ein schließendes P-Tag (<p>
, </p>
) und analog zwei Em-Tags (<em>
, </em>
).
Meta-Elemente = Meta-Tags?
Bei Meta-Tags wird der Unterschied zunächst einmal kleiner, da die Elemente aus nur einem Tag bestehen. Element-Attribute werden zudem ebenfalls im öffnenden Tag notiert.
Element und Tag sehen somit gleich aus. Der Unterschied ist konzeptioneller Natur: Der/das Tag ist die Syntax, die das Element erzeugt. Will man nun ein Meta-Element zu einer Seite hinzufügen, so geht es darum, ein Element und somit Inhalt zu ergänzen. Es geht nicht darum, den Quelltext zu vergrößern. Tags sind lediglich Mittel zum Zweck. Meiert folgert, dass man in 90 % aller Fälle, in denen man von Tags spricht, von Elementen sprechen sollte.
Wieder was gelernt. Ist ja auch nicht schwer zu verstehen. Ob ich nun künftig immer vom Meta-Element sprechen werde kann ich aber nicht versprechen…
Hallo Sebastian,
schön auf den Punkt gebracht.
Wobei sich Metatag nunmal eingebürgert hat und jeder weiß, was damit gemeint ist (bei Metaelement hingegen…)
Wie gesagt: Auch wenn mir das jetzt immer einfallen wird, wenn ich Meta-Tag sage, glaube ich nicht, dass sich meine Gewohnheit da umstellen werde.
Lustig ist auch die Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels. Dort kommt „Element“ 5 mal, „Tag“ 41 mal vor. Wie unprofessionell 😉
Zudem ist es da ja auch etwas weniger falsch, da das Element ja nur aus dem einen Tag besteht.
Laut XML ist <code></code> und <code/> sogar das gleiche. Also ein leeres Element kann in einem Tag zusammengefasst werden. Man kann also in XHTML auch <code></code> schreiben, womit das Meta-Element auch wieder zwei Tags hat.
[Angepasst von Sebastian; Code-Elemente werden in den Kommentaren interpretiert.]
Was soll das? Der hat meine ganzen Codes weggerissen… Korrigiere mal bitte, falls er es wenigstens gespeichert hat.
Deine „ganzen“ Codes? Zwei habe ich wiedergefunden. Und einmal i – aber das sollte ja wohl interpretiert werden?
Ach nee, drei, tut mir leid, moment, ich krieg das noch hin ^^
Hmm, der Unterschied war mir bis jetzt nicht ganz klar. Danke für die Klarstellung 😉 … allerdings wird sich wie fast immer das Wort durchsetzen, das sich eingebürgert hat. Beispiel „das Blog vs. der Blog“ oder „GNU/Linux vs. Linux“ …
Was dann genau „richtig“ ist, bleibt eigentlich nebensächlich.
Es gibt ja auch immer das andere Argument: Sprache ist, was man daraus macht. Auch wenn die GEZ sich auf den Kopf stellt, das was sie da eintreibt heißt GEZ-Gebühr. Jeder nennt es so, welche 10-Mann-Elite hat da das Recht, dem zu widersprechen?
Andererseits kann sowas immer problematisch werden. Wir könnten ja auch anfangen den Duden in Frage zu stellen…
Ach ja, bist ja Österreicher 🙂
Unsere Rundfunkgebühren werden von jedem GEZ-Gebühren genannt, also nach dem Verein, der für die Eintreibung zuständig ist. Und die haben schon öfter mal abgemahnt, wenn einer öffentlich von GEZ-Gebühren gesprochen hat.
Österreicher bin ich eigentlich keiner :-).
Ja GEZ kenn ich, in Österreich heißt das Äquivalent GIS.
Ah tut mir leid. Ist ja auch schon ne Stunde her, dass du gesagt hast, dass du kein Österreicher bist. Aber das Jänner hat sich eingeprägt 🙂
In den Code-Blöcken stand eigentlich noch was drin. Ich versuche es nochmal:
Laut XML ist und sogar das gleiche. Also ein leeres Element kann in einem Tag zusammengefasst werden. Man kann also in XHTML auch schreiben, womit das Meta-Element auch wieder zwei Tags hat.
Das gibt es nicht. Schon wieder.
Schöne Zusammenfassung des Meierts-Artikel von Dir. Ich bin gerade etwas verwirrt, versuche ich doch dieses Schaubild runter zu brechen auf folgendes Meta-Element:
meta name=“robots“ content=“nofollow“ – wenn man dies auseinander nimmt – welcher Bestandteil ist genau als Element, Elementname, Attribut, Attributname und Attributswert zu bezeichnen?
Danke!
Also, in Deinem Beispiel ist das Element Folgendes:
<meta name=”robots” content=”nofollow”>
Der Elementname lautet
meta
.<meta>
ist das Start-Tag des Elements. Dieses Start-Tag beinhaltet die Attribute mit den Attributsnamenname
undcontent
mit den Attributswertenrobots
undnofollow
.Bei dem
meta
-Element gibt es also nur einen Start-Tag und keinen End-Tag. In XHTML würde man ein sich selbst schließendes Element mit einem/
am Ende vor dem>
kennzeichnen. 😉Wie gut, dass ich hier meine Angestellten habe 😉