Unity – Sebastians Blog https://sgaul.de Neues aus den Softwareminen Sat, 09 Feb 2019 21:22:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.1 https://sgaul.de/wp-content/uploads/2019/02/cropped-sgaul-2-1-32x32.jpg Unity – Sebastians Blog https://sgaul.de 32 32 Ubuntu integriert Webdienste https://sgaul.de/2012/07/22/ubuntu-integriert-webdienste/ Sun, 22 Jul 2012 17:10:57 +0000 https://sgaul.de/?p=1313 Nachdem ich mich vor einigen Tagen über Firefox OS freuen durfte, hat Ubuntu-Herausgeber Canonical eine interessante Neuerung für die kommende Ausgabe seines Betriebssystems vorgestellt: Ubuntu Web App integriert einzelne Websites wie Programme in das Startmenü, erlaubt das Auslösen von Funktionen durch die neue Menüleiste HUD und zeigt Benachrichtigungen an.

Bilder sagen mehr als tausend Worte, so sich eine Website künftig in Ubuntu einbinden:

[youtube clip_id=“x7vF-AB7SF4″]

Zweiseitige Einbindung

Die Einbindung in das System scheint derzeit von zwei Seiten zu funktionieren. Die von Canonical vorgestellten Dienste wie Gmail oder Last.fm werden vermutlich nicht ihr Javascript für ein halbes Promille ihrer Nutzer erweitern, weshalb hier die Web-Apps-Software die Website ergänzt.

Unity Web API

Andersrum erlaubt Canonical den Zugriff mittels Unity Web API. Diese soll später in Firefox und Chromium verfügbar sein. Man kann die eigene Seite dann folgendermaßen im Betriebssystem registrieren:

if (typeof external.getUnityObject == 'function') {
	var Unity = external.getUnityObject(1.0);
	Unity.init({
		name: "Sebastians Blog",
		iconUrl: "https://sgaul.de/favicon.png",
		onInit: function() {
			// ...
		}
	});
}

Somit soll der Spaß integriert sein und in Launcher und Dash erscheinen. Ich vermute, dass der Browser-Anwender vorher um seine Zustimmung gebeten wird.

Nun lassen sich recht einfach weitere Funktionen aufrufen:

Unity.Notification.showNotification(
	"Attention", 
	"Viel Spaß auf meinem Blog."
);

Gute Idee, fragliche Umsetzung

Wie so oft freue ich mich über jeden Ansatz, der Web und Betriebssystem zusammenführt.

Twitter-Integration ins Messaging-Menü

Canonicals Ansatz ist jedoch fragwürdig. Wer will für zehn Unity-Nutzer im Jahr zusätzlich Javascript ausliefern? Und vor allem: Wieso wählt man keinen generischen Ansatz? Einen den zumindest Gnome und KDE hätten mittragen können? Die namentliche Nennung von Unity erstickt jeden Standardisierungsansatz im Keim. Das ist wirklich schade, ist die API doch einfach verständlich und ausreichend mächtig.

So bleibt der Mehrwert eher für die erste Anwendungsart: Canonical wird interessante Web-Applikationen in Unity integrieren. Das ist sicher ein echter Mehrwert, wird aber nicht die aus dem Web bekannten kreativen Schübe provozieren. Schade drum.

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Windows 8, Unity, Usability und die wirklichen Nutzer https://sgaul.de/2012/03/15/windows-8-unity-usability-und-die-wirklichen-nutzer/ https://sgaul.de/2012/03/15/windows-8-unity-usability-und-die-wirklichen-nutzer/#comments Thu, 15 Mar 2012 21:24:17 +0000 https://sgaul.de/?p=1086 Auch ich habe mir in den letzten Tagen öfter mal die Zeit genommen, und dem älteren Herren zugesehen, der momentan auf Youtube fast zum Star wird. Eigentlich macht er gar nichts: Er bekommt ein modernes Betriebssystem vorgesetzt und soll es einfach nutzen. Dabei kann man super sehen, wie der Mann das Gesehene analysiert. Zudem beschreibt er immer schön, was er zu sehen glaubt.

Windows 8 – erschreckend

In Windows 8 verläuft er sich in den traditionellen Desktop, findet das wegrationalisierte Startmenü nicht mehr und kommt deswegen nicht mehr weg – sein Urteil, dass das ja wohl noch nicht fertig sei, kann man da nur mithoffen.

Unity und die Sache mit dem Ausblenden und Verstecken…

Mit Ubuntus Unity scheint es einigermaßen zu klappen. Hier verwirren ihn vor allem die Workspaces. Ein Konzept, dass dem normalen Nutzer einfach gar nicht bekannt ist. Dementsprechend verläuft er sich darin.

Was ich daraus mitnehme: Popup, Overlays und ausgeblendete Elemente in jeder Form sind potentiell gefährlich. Viele Nutzer verstehen nicht, dass eine Seitenliste aufklappt wenn man die Maus an den Bildrand bewegt oder erschrecken sich sogar und haben Angst, etwas kaputt zu machen. Zudem muss man wissen, dass eine Funktion irgendwo ist. Das ist bei neuen Nutzern nicht der Fall.

Canonical will die ausgeblendeten Global Menus ja dadurch hervorheben, dass sie zunächst kurz angezeigt und dann erst ausgeblendet werden. Ich halte das für unnütz, ja sogar kontraproduktiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer Nutzer gerade in der kurzen Zeit genau auf den kleinen Teil des Bildschirms guckt, ist äußerst gering. Wenn er aber bemerkt, dass sich ohne sein zutun an einer anderen Ecke etwas ändert, so verunsichert das nur. Es ist schon lustig: In einem oder zwei Releases hat man in Unity alles minifiziert und versteckt. Ich bin mal gespannt wie lange es dauern wird, bis man das alles so hin bekommt, dass es der normale Nutzer auch versteht.

Die Videos

Valentin hat die drei Videos in einem Picomol-Artikel zusammengefasst: Video: Mein erster Kontakt mit Windows 8/Mac OSX/Ubuntu. Hat man was mit Oberflächenentwicklung zu tun, sollte man sich die Zeit nehmen.

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Linux: Leider nicht mehr nutzbar https://sgaul.de/2012/02/15/linux-leider-nicht-mehr-nutzbar/ https://sgaul.de/2012/02/15/linux-leider-nicht-mehr-nutzbar/#comments Wed, 15 Feb 2012 13:11:24 +0000 https://sgaul.de/?p=1026 Valentin hat vor einigen Tagen einen Artikel über das Ende von Compiz geschrieben. Dabei ging es im Wesentlichen auch um Ubuntus Unity. Im Nachhinein muss ich wohl zugeben, dass es leichtfertig war, mich für Benachrichtigungen über neue Kommentare einzuschreiben. Was die Leute dort schreiben findet man mittlerweile überall, wo das Thema aufgegriffen wird: Im Zuge der neuen Desktop-Umgebungen Unity und Gnome Shell hat die Diskussionskultur der freien Software-Welt einen neuen Tiefpunkt erreicht.

„Unbenutzbar“

Es ist schon faszinierend, wie sich die Leute über ein Thema aufregen können und dabei  pseudo-objektiv argumentieren. Ubuntus neue „Global Menus“, die die Menüleiste von der Anwendung selbst in das Panel verschieben, verursachen vor allem bei größeren Bildschirmen längere Wege mit der Maus. Ein akutes Problem: Für gefühlte 90 % der aktiven Nutzerschaft stellt dies nämlich nicht nur eine Unannehmlichkeit, sondern eine unüberwindbare Hürde dar: „Unbenutzbar“ ist das oft gelesene Fazit.

Zudem sind die Menüpunkte im Normalbetrieb verdeckt, erst beim Überfahren mit der Maus werden diese sichtbar. So lässt sich damit nicht arbeiten. Gut, dass Shuttleworth mit HUD eine Alternative vorschlägt. Auch hier das gleiche Bild: Man benötigt die Tastatur, man kann keine nicht bekannten Menüpunkte finden. Zwar ist beides vermutlich Unsinn, aber der Tenor ist klar: So wird das nichts.

„Unbenutzbar“ sollte Unwort des Jahres werden. Nie zuvor habe ich ein so einfach zu begreifendes Wort so falsch eingesetzt gesehen, wie in der anhaltenden Unity-Gnome-Shell-Diskussion. Es ist schon erfreulich, wenn jemand sein vernichtendes Urteil mit „für mich“ zumindest etwas relativiert.

Flaming als Diskussionskultur

Diese Art der Meinungsäußerung ist im IT-Bereich leider nicht selten. Unsachliche Kritik bis hin zu Beleidigungen sind oft genug der Dank für das Engagement der Entwickler freier Software, etwas für alle bereitstellen zu wollen. Regelmäßig hagelt es Breitseiten für das „Frickelsystem Linux“ von Anhängern proprietärer Plattformen. Gern wird auch herablassend über die vermeintliche Finanzschwäche der Nutzer freier Software hergezogen. Menschlich erbärmlich und „Freiheit“ nicht verstanden.

Nicht dass es andersrum besser wäre: Auch die fanatischen Linux-Jünger feuern in alle Richtungen. Im Unterschied zu Apple- und Windows-„Fanboys“ aber eben vor allem auch in die eigenen Reihen. Traurige Berühmtheit erlangten auch die Umgangsformen von Linux-Vater Linus Torvalds, welcher die Gnome-Entwickler auch gerne mal als „Schnittstellen-Nazis“ betitelte. Auch Richard Stallman ist immer wieder Mittelpunkt übertrieben leidenschaftlicher Diskussionen.

Die Ideologie der freien Software scheint hier das gleiche Problem zu haben wie Religionen oder politische Richtungen. Viele Anhänger neigen zeitweise zum Fanatismus. Sie behindern das eigentliche Ziel und schaden dem Ansehen.

Aber es gibt noch Hoffnung:

Hey, with gnome-tweak-tool and the dock extension, gnome-3.2 is starting to look almost usable.

Linus Torvalds über Gnome 3.2

Haftungsausschluss

Ich will Menschen nicht vorschreiben, wie sie ihre Freizeit verbringen. Auch das Meckern über Software ist erlaubt. Jeder soll seine eigene Meinung haben und sie, wenn gewünscht, auch in die Öffentlichkeit tragen. Nichts anderes habe ich hier getan.

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