Windows 8 – Sebastians Blog https://sgaul.de Neues aus den Softwareminen Fri, 13 Jul 2012 10:50:46 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 https://sgaul.de/wp-content/uploads/2019/02/cropped-sgaul-2-1-32x32.jpg Windows 8 – Sebastians Blog https://sgaul.de 32 32 Windows 8: Der neue Windows Explorer https://sgaul.de/2012/07/13/windows-8-der-neue-windows-explorer/ https://sgaul.de/2012/07/13/windows-8-der-neue-windows-explorer/#comments Fri, 13 Jul 2012 10:50:46 +0000 https://sgaul.de/?p=1264 Ein Kurzbesuch in Microsofts Windows 8 hat in mir einige Zweifel aufgeworfen. Alles wirkt, als wollte man in ganz kurzer Zeit ganz viele Ideen in ein einziges Konzept quetschen. Alles dreht sich immer um Metro, ich habe mir hingegen mal den Dateimanager  Windows Explorer angeguckt.

Fast hätte ich mich heute über Gnomes Nautilus lustig gemacht, da dieser nach einer erneuten Verschlankung nur noch gefühlte drei Schaltflächen hat. Guckt man sich mal Windows an, weiß man allerdings warum.

Windows Explorer der Windows 8 Release Preview

Fragliche Icons für den Fensterrahmen

Faszinierend ist schon der Fensterrahmen: Icon, Überschrift und Fenstersteuerungsknöpfe ist man gewohnt. Um diesen Wiedererkennungswert zu minimieren, hat Microsoft einfach weitere Symbole eingefügt: Ein weißes Blatt mit Häkchen und ein geöffneter Ordner. Grandios gewählte Metaphern für „Eigenschaften des ausgewählten Elements“ und „Neuer Ordner“. Hat schon mal jemand ein Icon für die Eigenschaften gesehen? Oder gar gebraucht? Früher war es mal im Kontextmenü des Elements, jetzt ist es außerhalb des Programms.

Die Menüzeile und der vermisste Startknopf

Die Menüzeile mit „Datei“, „Start“, „Freigeben“ und „Ansicht“ ist nicht besser. Datei leuchtet blau, als wäre es ausgewählt und aktiviert, was jedoch nicht der Fall ist. Es lässt sich anklicken wie alle anderen auch. Warum es farblich derart rausfallen muss ist fraglich. Kritische Menüpunkte wie „Verlauf löschen“ rechtfertigen es jedenfalls nicht.

Nachdem Windows 8 ja nun keinen Startknopf mehr hat, war ich schon fast froh einen solchen Punkt im Explorer zu finden. Doch welche Funktionen soll der Nutzer dahinter erwarten? Als Linuxer hatte ich auf ein „Im Terminal ausführen“ gehofft. Stattdessen sind es „Kopieren“, „Umbenennen, „Alles auswählen“ und die üblichen Verdächtigen. So ziemlich alles, was ich nicht hinter „Start“ erwarten würde.

Konsequent inkonsequent

Überhaupt wirkt alles sehr durchwachsen und konzeptlos zusammengewürfelt. Allein im Anwendungskopf sind drei Symbolleisten untergebracht:

Im Fensterrahmen, in der Menüzeile (im Bild das aufgeklappte Verwalten) und in der Adresszeile soll man sich seine Funktionen zusammensuchen. Die Menüzeile ist ein besonderer Spaß: Knallbunte Symbole in völlig unterschiedlichen Größen sind willkürlich mal unter-, mal nebeneinander zusammengewürfelt. Gern würde ich mal die Zickzacklinie einer Blickrichtungsanalyse sehen. Da wirkt es nur konsequent, dass die Symbole der Menüzeile manchmal als Overlay über der Adresszeile und beim nächsten mal platzverbrauchend dazwischen liegen.

Interessant auch, dass der Menüpunkt Datei eine gänzlich andere Struktur hat, als seine Nachbarn. Wie im zweite Bild von oben zu sehen werden dort vergleichsweise traditionelle Listen verwendet. Vermutlich ist jemanden eingefallen, dass Menschen diese gut erfassen können.

Wie man im letzten Screenshot sieht, hat man noch was in die Fensterdekoration gepackt (da war schließlich noch Platz): Ein rosa Ding, beschriftet mit „Bibliothektools“. Das hat keinen Tooltip und nach einem Klick passiert… nichts. Bibliothektools eben, ist ja auch selbsterklärend… ??!???!?

Ich bin ein PC und Windows 8 war ’ne Scheißidee…

Copy and Paste geht auch im neusten Windows Explorer. Sogar mit alt bekannten Tastenkürzeln. Verwirrend finde ich jedoch die Richtung, in die sich das Programm entwickelt: Professionelle Anwender wird man mit dem bunten Schlamassel kaum locken und unerfahrene Nutzer werden gesuchte Funktionen nur schwer finden.

Der Windows Explorer passt daher gut zu Windows 8: Anforderungsanalyse sollen doch die Typen vom Marketing machen. Und zwar hinterher…

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Windows 8, Unity, Usability und die wirklichen Nutzer https://sgaul.de/2012/03/15/windows-8-unity-usability-und-die-wirklichen-nutzer/ https://sgaul.de/2012/03/15/windows-8-unity-usability-und-die-wirklichen-nutzer/#comments Thu, 15 Mar 2012 21:24:17 +0000 https://sgaul.de/?p=1086 Auch ich habe mir in den letzten Tagen öfter mal die Zeit genommen, und dem älteren Herren zugesehen, der momentan auf Youtube fast zum Star wird. Eigentlich macht er gar nichts: Er bekommt ein modernes Betriebssystem vorgesetzt und soll es einfach nutzen. Dabei kann man super sehen, wie der Mann das Gesehene analysiert. Zudem beschreibt er immer schön, was er zu sehen glaubt.

Windows 8 – erschreckend

In Windows 8 verläuft er sich in den traditionellen Desktop, findet das wegrationalisierte Startmenü nicht mehr und kommt deswegen nicht mehr weg – sein Urteil, dass das ja wohl noch nicht fertig sei, kann man da nur mithoffen.

Unity und die Sache mit dem Ausblenden und Verstecken…

Mit Ubuntus Unity scheint es einigermaßen zu klappen. Hier verwirren ihn vor allem die Workspaces. Ein Konzept, dass dem normalen Nutzer einfach gar nicht bekannt ist. Dementsprechend verläuft er sich darin.

Was ich daraus mitnehme: Popup, Overlays und ausgeblendete Elemente in jeder Form sind potentiell gefährlich. Viele Nutzer verstehen nicht, dass eine Seitenliste aufklappt wenn man die Maus an den Bildrand bewegt oder erschrecken sich sogar und haben Angst, etwas kaputt zu machen. Zudem muss man wissen, dass eine Funktion irgendwo ist. Das ist bei neuen Nutzern nicht der Fall.

Canonical will die ausgeblendeten Global Menus ja dadurch hervorheben, dass sie zunächst kurz angezeigt und dann erst ausgeblendet werden. Ich halte das für unnütz, ja sogar kontraproduktiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer Nutzer gerade in der kurzen Zeit genau auf den kleinen Teil des Bildschirms guckt, ist äußerst gering. Wenn er aber bemerkt, dass sich ohne sein zutun an einer anderen Ecke etwas ändert, so verunsichert das nur. Es ist schon lustig: In einem oder zwei Releases hat man in Unity alles minifiziert und versteckt. Ich bin mal gespannt wie lange es dauern wird, bis man das alles so hin bekommt, dass es der normale Nutzer auch versteht.

Die Videos

Valentin hat die drei Videos in einem Picomol-Artikel zusammengefasst: Video: Mein erster Kontakt mit Windows 8/Mac OSX/Ubuntu. Hat man was mit Oberflächenentwicklung zu tun, sollte man sich die Zeit nehmen.

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