{"id":1660,"date":"2012-11-29T15:01:47","date_gmt":"2012-11-29T14:01:47","guid":{"rendered":"https:\/\/sgaul.de\/?p=1660"},"modified":"2012-11-26T22:44:58","modified_gmt":"2012-11-26T21:44:58","slug":"vom-aussterben-bedroht-das-deutsche-anfuhrungszeichen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sgaul.de\/2012\/11\/29\/vom-aussterben-bedroht-das-deutsche-anfuhrungszeichen\/","title":{"rendered":"Vom Aussterben bedroht? Das deutsche Anf\u00fchrungszeichen"},"content":{"rendered":"<p>Ich lese den ganzen Tag. Nachrichten, Blog-Artikel, Kommentare, Dokumentationen, Tutorials, Foren, Romane. Vieles davon ist deutsch, fast alles digital. Ob Rechtschreibschw\u00e4che und -ignoranz mit dem Web schlimmer oder lediglich sichtbarer wurden, will ich nicht beurteilen. Unter dem Deckmantel technischer Beschr\u00e4nkungen gibt es aber ein viel gr\u00f6\u00dferes Opfer als die deutsche Rechtschreibung: Unsere Anf\u00fchrungszeichen.<\/p>\n<p style=\"font-size: 3em; line-height: 2em; text-align: center;\">\u201eLorem ipsum\u201c<\/p>\n<p><!--more--><br \/>\nWiedererkannt? W\u00f6rtliche Rede, Zitate, Titel, Ironie &#8211; all das sollte von diesen Zeichen umschlossen werden. Mit dem Web haben wir sie fast verloren: Selbst unsere gr\u00f6\u00dften Nachrichtenseiten greifen zum plump-unsch\u00f6nen Ersatz Schreibmaschinen-Ersatzzeichen. Von Blogs, sozialen Netzwerken und anderen \u201eleichten\u201c Seiten m\u00f6chte ich gar nicht erst reden.<\/p>\n<p style=\"font-size: 3em; line-height: 2em; text-align: center;\">&quot;Lorem ipsum&quot;<\/p>\n<p>Diese Notl\u00f6sung, die aufgrund der Beschr\u00e4nkungen von Schreibmaschinen und fr\u00fchen Computern notwendig war, werden wir nun nicht mehr los. Dabei sind technische Gr\u00fcnde l\u00e4ngst verschwunden: Nahezu jede Schriftart, jedes Betriebssystem und jeder Browser unterst\u00fctzen Satzzeichen jeder Art.<\/p>\n<h2>Deutsche und franz\u00f6sische Anf\u00fchrungszeichen unter Linux<\/h2>\n<p>Nutzt man ein Linux mit X, so ist die Eingabe mit deutschem Tastaturlayout nicht einmal kompliziert:<\/p>\n<ul>\n<li>Alt-Gr + v: Anf\u00fchrungszeichen unten (\u201e)<\/li>\n<li>Alt-Gr + b: Anf\u00fchrungszeichen oben (\u201c)<\/li>\n<\/ul>\n<p>Und auch die ebenfalls bei uns gebr\u00e4uchlichen franz\u00f6sischen Varianten sind nicht weit:<\/p>\n<ul>\n<li>Alt-Gr + y: \u00d6ffnendes Guillemet (\u00bb)<\/li>\n<li>Alt-Gr + x: \u00d6ffnendes\u00a0Guillemet (\u00ab)<\/li>\n<\/ul>\n<div><span style=\"font-size: medium;\"><span style=\"line-height: 24px;\"><br \/>\n<\/span><\/span><\/div>\n<h2>Kein Platz f\u00fcr \u201e?<\/h2>\n<p>Die franz\u00f6sischen Guillemets, wie diese Anf\u00fchrungszeichen genannt werden, sind der Standard im deutschen Buchdruck und f\u00f6rdern das Verschwinden des unteren Anf\u00fchrungszeichens noch mehr. Dabei haben wir unseren Nachbarn die Zeichen nicht einmal richtig gestohlen, verwenden die sie doch vertauscht und mit Leerzeichen.<\/p>\n<p style=\"font-size: 3em; line-height: 2em; text-align: center;\">\u00bbder Hahn\u00ab\u00a0\u00a0\u00a0\u00ab le coq \u00bb<\/p>\n<p>Dennoch f\u00e4llt auf, dass unsere Anf\u00fchrungszeichen schlimme Zeiten durchmachen mussten und auch die Zukunft nicht gerade rosig aussieht. Digital nur die oberen Anf\u00fchrungszeichen und in B\u00fcchern Guillemets &#8211; viel Platz bleibt da nicht. Ein handgeschriebener Brief ist etwas sch\u00f6nes, jedoch auch ebenso selten. Das Schicksal des unteren Anf\u00fchrungszeichens scheint eng mit dem der Printmedien verbunden zu sein. Und Frankfurter Rundschau und die Financial Times Deutschland sind schon weg&#8230;<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Ich lese den ganzen Tag. Nachrichten, Blog-Artikel, Kommentare, Dokumentationen, Tutorials, Foren, Romane. Vieles davon ist deutsch, fast alles digital. Ob Rechtschreibschw\u00e4che und -ignoranz mit dem Web schlimmer oder lediglich sichtbarer wurden, will ich nicht beurteilen. Unter dem Deckmantel technischer Beschr\u00e4nkungen gibt es aber ein viel gr\u00f6\u00dferes Opfer als die deutsche Rechtschreibung: Unsere Anf\u00fchrungszeichen. \u201eLorem ipsum\u201c<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[76,92],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1660"}],"collection":[{"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1660"}],"version-history":[{"count":23,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1660\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1683,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1660\/revisions\/1683"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1660"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1660"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/sgaul.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1660"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}