{"id":658,"date":"2011-11-01T17:38:57","date_gmt":"2011-11-01T16:38:57","guid":{"rendered":"https:\/\/sgaul.de\/?p=658"},"modified":"2011-12-11T22:46:32","modified_gmt":"2011-12-11T21:46:32","slug":"mundhygiene-%e2%80%9eweisser%e2%80%9c-als-weis","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sgaul.de\/2011\/11\/01\/mundhygiene-%e2%80%9eweisser%e2%80%9c-als-weis\/","title":{"rendered":"Mundhygiene: \u201eWeisser\u201c als wei\u00df"},"content":{"rendered":"
F\u00fcr viele Leute sind ein strahlendes L\u00e4cheln und wei\u00dfe Z\u00e4hne \u00e4u\u00dferst wichtig. Fast schon ironisch wirkt es da, dass es kaum Zahncremes und andere Mundhygieneartikel gibt, die wei\u00dfe Z\u00e4hne versprechen: Die Industrie betont stattdessen ein strahlendes \u201eWeiss\u201c. Schweizkonforme Internationalisierung der deutschen Sprache oder einfach nur Zahnpasta im Kopf? Mein Beitrag zu Georgs Artikel \u00fcber Eszetts\u00fcnder<\/a>.<\/p>\n Die entsprechende Regel finden wir im Duden als Regel K 159<\/em>:<\/p>\n 1. F\u00fcr den stimmlosen s-Laut nach langem Vokal oder Doppellaut (Diphthong) schreibt man \u00df.<\/p>\n Das Eszettproblem in Wei\u00df ist etwas komplizierter als bei den meisten anderen Vertretern: Die Regel des langen Vokals funktioniert hier nicht (vgl. Schlo<\/em>ss, Scho<\/strong>\u00df): Ei<\/em> klingt wie alle Doppellaute immer gleich lang. Daher gilt hier die einfache Regel, dass immer \u00df zu schreiben ist. Es ist somit zwar eine zus\u00e4tzliche Regel, aber eben auch eine \u00e4u\u00dferst einfache.<\/p>\n \u00dcbrigens ist diese Schreibweise auch keine Neuigkeit, wie dieser Ausschnitt aus einem Duden des VEB Bibliographisches Institut Leipzig aus dem Jahr 1969 zeigt:<\/p>\n Auf Zahncremepackungen und vergleichbaren Produkten ist mir schon immer aufgefallen, dass hier fast fl\u00e4chendeckend falsch geschrieben wird. Mein Griff in den mir derzeit zur Verf\u00fcgung stehenden Badschrank zeigte folgende Produkte (leider sind die Bilder nicht so sch\u00f6n geworden, ich bitte dies zu entschuldigen):<\/p>\n … und macht es auf der R\u00fcckseite doch noch falsch:<\/p>\n Peinlich: Jeder Drittkl\u00e4ssler h\u00e4tte hier vermutlich helfen k\u00f6nnen. Kann es wirklich sein, dass etwas in Druck geht, das nur von Menschen mit fundamentalen Sprachschw\u00e4chen entworfen und abgesegnet wurde?<\/p>\n Oder sind vielleicht die Schweizer schuld? Diese haben sich in dieser Frage bekanntlich schon lange von Logik und \u00df verabschiedet. M\u00f6chte man unsere Nachbarn vor dem Anblick eines Buchstabens bewahren, den es gar nicht gibt? Oder haben die Schweizer das Mundhygienemonopol? Ein genauerer Blickt gibt Entwarnung: Das \u00df scheint den Herstellern nicht g\u00e4nzlich unbekannt zu sein:<\/p>\nWei\u00df und Eszett<\/h2>\n
\n23. Auflage, Dudenverlag 2004<\/div>\n<\/blockquote>\n<\/a><\/p>\n
<\/a><\/p>\n
Trotzdem nur \u201eweisse Z\u00e4hne\u201c<\/h2>\n
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<\/a>Wer gar keine Ahnung hat schreibt es einfach in anderen Sprachen…<\/p>\n
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<\/a>
Verschw\u00f6rung aus der Schweiz?<\/h3>\n
<\/a>
Technische Probleme?<\/h3>\n