Anglizismen – Sebastians Blog https://sgaul.de Neues aus den Softwareminen Fri, 22 Mar 2013 22:30:08 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.1 https://sgaul.de/wp-content/uploads/2019/02/cropped-sgaul-2-1-32x32.jpg Anglizismen – Sebastians Blog https://sgaul.de 32 32 Falsch konjugiered https://sgaul.de/2013/03/12/falsch-konjugiered/ Tue, 12 Mar 2013 21:29:17 +0000 https://sgaul.de/?p=2008 Falsch konjugiered weiterlesen]]> Fordert die Anglifzierung unserer Sprache ein weiteres Opfer? Ein Blick ins deutschsprachige Web kann diesen Eindruck erwecken: Da wird gedownloaded, gegoogled, gefailed, geupdated und gehashed. Wenn Dir diese Schreibweisen zumindest komisch vorkommen, so kann Dich ein Blick auf die folgende Grammatikregel wieder auf den rechten Weg bringen:

Partizip 2 eines regelmäßigen Verbs

ge + Verbstamm + t

Besonders angenehm: Fremdwörter haben eigentlich nie unregelmäßige Formen. In einem deutschen Satz ist ein Verb auf -ed daher fast immer falsch. Wer ge- sagt, muss auch -t sagen: Ich habe gedownloadet, gefailt, geupdatet oder gehasht. Für die Suche im Web sieht Konrad noch das Vertauschen von l und e vor: gegoogelt.

Gerade bei diesen Beispielen fällt auf, dass die eigenen Wörter oftmals doch die bessere Wahl sind. Herunterladen, scheitern, aktualisieren oder suchen lassen sich ganz ohne schlechtes Gewissen konjugieren.

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Sale? Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache! https://sgaul.de/2011/07/13/sale-schluss-mit-dem-ausverkauf-der-deutschen-sprache/ https://sgaul.de/2011/07/13/sale-schluss-mit-dem-ausverkauf-der-deutschen-sprache/#comments Wed, 13 Jul 2011 14:43:39 +0000 https://sgaul.de/?p=292 Beim Schlendern durch die Rostocker Innenstadt fiel mir schon vor einigen Wochen ein Laden besonders auf: In großen Buchstaben war dort das Wort „SALE“ zu lesen, was momentan nichts besonderes mehr ist. Im Gegenteil: Es ist wohl das Wort, welches man in den Fußgängerpassagen am meisten zu sehen bekommt. Das besondere an besagtem Schild: „SALE“ war dort durchgestrichen und wurde von einem ebenso großen „SCHLUSSVERKAUF“ begleitet. Eine unterstützungswürdige Aussage die mittlerweile auch schon Nachahmer gefunden hat. Zumindest an einigen Stellen ist somit „Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache“.

Über meine Zweifel an Werbeexperten…

Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache
Schaufenster des Rostocker Ladens „Fliegende Fische“

Es freut mich zu sehen, dass ich nicht der einzige bin, der sich am neuen Anglizismenwahn stört. Vor allem die meist weiß-roten „SALE“-Aufdrucke haben ein kritisches Niveau erreicht, in dem vor allem auch jede Werbewirksamkeit bezweifelt werden darf. Wenn fast ganzjährig nahezu jedes Geschäft mit eben diesem Wort wirbt, sind Menschen bekanntermaßen sehr gut darin, eben diese Botschaften zu ignorieren. Und überhaupt: Laut Wikipedia „gab fast die Hälfte (45 %) der über 14-jährigen Deutschen an, keine Fremdsprache zu sprechen oder zu verstehen“. Ich frage mich, wie sich Werbefachleute behaupten können, die ein mächtiges Werbewort wie „Schlussverkauf“ durch eines ersetzen, welches (mal optimistisch geschätzt) die Hälfte der potentiellen Kunden gar nicht versteht.

Sprachkultur war gestern…

Quelle: http://www.pimkie.de/ vom 13. 7. 2011

Einer der größten Verfechter schlechten Geschmacks ist diesbezüglich der Modehändler „Pimkie“. In deren Läden sah man eine Zeit lang Werbeschilder, auf denen mittig das Wort „SALE“ und darum in 20, 30 anderen Sprachen die entsprechende Übersetzung stand – nur nicht die deutsche! Das graue Hintergrundbild des Website-Ausschnitts deutet dies noch an. Überhaupt läuft es einem auf der Startseite schon kalt den Rücken herunter, wenn man Ausdrücke wie „ALLES IM SALE“ lesen muss. Und ob der Konzern mit seinem „FINAL SALE“ nun sein endgültiges Ende verkündet oder zugeben will, dass alle vorigen Nur-Sale-Aktionen nur Verarschung waren, kann an dieser Stelle nur gemutmaßt werden.

Die Aktion „Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache“

Umso schöner ist es, dass sich einige Läden gegen diese Entwicklung stellen wollen. Mittlerweile habe ich in der Rostocker Innenstadt schon vier Läden gefunden, die sich an der Aktion beteiligen. Diese scheint von der „DEUTSCHEN SPRACHWELT“ auszugehen, auch wenn deren Aufkleber komischerweise etwas anders aussehen:

Quelle: http://deutschesprachwelt.de/berichte/pm-2009-01-30.shtml

Etwas komisch finde ich den Verein ja doch: „Schluss“ wird nicht gerade erst seit gestern mit Doppel-s geschrieben. Auch die Großschreibweise „DEUTSCHE SPRACHWELT“ in der Presseerklärung mutet etwas komisch an: Muss man alles mitmachen was falsch und schlechter lesbar ist? Auch beim obigen Bild hätte ich mir doch einen Bindestrich zwischen „SCHLUSS“ und „VERKAUF“ gewünscht. Auch finde ich Schlussverkauf schöner als „SCHLUSSVERKAUF“.

Aber was beschwere ich mich? In einer Zeit, in der mir ein deutsches Wort in einer deutschen Fußgängerzone einen Blog-Artikel wert ist, sollte man nicht über Schreibweisen streiten. Da gehe ich lieber noch mal in die Stadt und erfreue mich an den schönen Wörtern. ICH BRAUCHE OHNEHIN NOCH EINE NEUE FESTSTELLTASTE…

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