Ruby mit RVM unter Ubuntu installieren

Ruby unter Ubuntu zu installieren ist nicht schwer. Es ist in den Paketquellen enthalten und auch das Bauen einer aktuelleren Variante ist nicht wirklich kompliziert. Ein Problem ist jedoch, dass Ruby noch stark in der Entwicklung steckt und auch kleine Versionssprünge große Änderungen mit sich bringen können. Mit Paketquellen ist es schwierig überall genau die Version bereit zu stellen, für die man gerade entwickelt. Selberbauen wird schnell nervig, sobald mehrere Ruby-Versionen parallel benötigt werden.

Gerade der letzte Punkt wird oft ignoriert, kommt aber schneller als man denkt: Gerade bei einer Entwicklung wie bei Ruby entsteht das Bedürfnis, für die neue Projektversion auch die neue Ruby-Version zu nutzen. Es empfiehlt sich daher, diesen Punkt von Anfang an zu beachten und Ruby auf eine eigene Versionverwaltung zu stellen: RVM. Der Ruby Version Manager kann automatisch bestimmte Ruby-Versionen installieren und parallel unterschiedliche Versionen laufen lassen.

ruby-logo-R

Installation unter Ubuntu 12.04, 12.10 und 13.04

Die Installation macht weitgehend alles selbst, nur mit den Abhängigkeiten hatte ich etwas zu kämpfen. Für 12.04 und 12.10 bin ich auf die folgenden gekommen, damit alles reibungslos funktioniert. Für 13.04 konnte ich das noch nicht testen, die Liste sollte aber auch hier funktionieren oder zumindest ein guter Ansatzpunkt sein:

Abängigkeiten

sudo apt-get install curl git-core patch build-essential bison \
  zlib1g-dev libssl-dev libxml2-dev \
  libxml2-dev sqlite3 libsqlite3-dev autotools-dev \
  libxslt1-dev libyaml-0-2 autoconf automake libreadline6-dev \
  libyaml-dev libtool libgdbm-dev libncurses5-dev pkg-config \
  libffi-dev libpq-dev libpq-dev

Die Liste ist eine Erweiterung von einem Artikel von Ruby auf Schienen.

Installation im Userspace

Der Rest läuft wie von selbst. Im Userspace installiert man das RVM über ein Skript (Administratoren und andere Besorgte gucken natürlich vorher, was das Skript macht, bevor sie es ausführen):

curl -L https://get.rvm.io | bash -s stable

Nach einem Neuladen des Terminals sollte RVM bereit sein und alle verfügbaren Versionen auflisten:

source ~/.bashrc
rvm list known

Erste Schritte mit RVM

Ruby 1.9.3 installieren

rvm install 1.9.3

1.9.3 in der aktuellen Shell aktivieren

Sind mehrere Versionen installiert, lässt sich mit rvm use eine bestimmte für das aktuelle Terminal aktivieren:

rvm use 1.9.3
ruby --version
ruby 1.9.3p194 (2012-04-20 revision 35410) [x86_64-linux]

Rails 3.2

Ab dieser Stelle lässt sich Ruby wie gewohnt über mit gem konfigurieren, so dass die Rails-Installation keine Überraschungen birgt:

gem install rails --version '~> 3.2.0'

5 Kommentare

  1. Hi,
    well done!
    Voraussetzung für eine Installation des mysql2-gems ist allerdings »mysqlclient-dev«.
    Dies sollte zur obigen Liste der per apt-get zu installierenden Pakete hinzugefügt werden.

  2. Weil du gerade MySQL ansprichst und es runtermachst: Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es auf großen Datenmengen schneller arbeitet als Postgres.

    Hier würde ich den Einsatzzweck immer mit berücksichtigen. Oder hast du andere Infos?

  3. MySQL ist nur dann schneller, wenn man postgres schlecht konfiguriert. Einfach mal entprise db im netz suchen. Was heißt große datenmengen? Wenn es um bigdata geht bevorzuge ich das stiefkind…

  4. Mir ging es eher um die Frage, was Oracle auf lange Sicht aus einem solchen Open-Source-Projekt macht. Dass ihnen nicht viel an Offenheit liegt ist wohl mittlerweile deutlich geworden. Neue Features erscheinen ja fast nur noch für die kommerzielle Variante und auch in Sachen Kooperationsbereitschaft mit der Community hört man wenig gutes. Da es gute Alternativen gibt muss man sich das ja vor allem bei großen und langfristigen Projekten nicht antun…

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