MPS-Youtube ist ein Python-Programm für die Kommandozeile, mit dem man komfortabel Musik und Videos von Youtube abspielen und in lokalen Playlists verwalten kann. Zudem lassen sich Videos oder ihr Audioanteil auf die Festplatte herunterladen.
Installation
Die Installation läuft über PIP, eine Art Paketmanager für Pythonmodule ähnlich Rubygems.
sudo apt-get install python-pip
MPS-Youtube setzt von Haus aus auf Mplayer. Das lässt sich ändern, ich bin jedoch den Weg des geringsten Widerstands gegangen:
sudo apt-get install mplayer
Nun kann das eigentliche Programm mittels PIP installiert werden. Es scheint sich hierbei um eine globale Installation zu handeln, Sudo-Rechte waren bei mir erforderlich:
sudo pip install mps-youtube
Nun kann man die vim-ähnliche Oberfläche mittels mpsyt
starten.
Anwendung
Audio und Video abspielen
Wie Vim wird das Tool über eine unten angelegte Kommandozeile gesteuert. Ein Slash löst eine Suche nach einem Video, ein Doppelslash die Suche nach einer Youtube-Playlist aus:
/Suchbegriff nach Einzelvideo //Suchbegriff nach Playlist
Man erhält eine nummerierte Liste mit Ergebnissen. Videos lassen sich durch Eingabe der Nummer abspielen, Playlists in gleicher Weise öffnen. Zudem lassen sich mehrere Videos nacheinander abspielen, etwa 1-10
oder auch 1,5,10
.
Fehlende Videoausgabe
Bei mir ist das Programm nach der Installation als Musikwerkzeug ausgelegt, von Videos wird lediglich die Tonspur ausgegeben. Dies kann man temporär umgehen, indem man den abzuspielenden Videonummern die Optionen -f
für Fullscreen bzw. -w
für den Fenstermodus übergibt. Will man diese Einstellungen als Standard setzen, kann man dies über einen der entsprechenden Set-Befehle machen:
set show_video 1 set fullscreen 1
Playlists
Statt nur der Nummer kann man bspw. mittels add 1-10
oder add 1-10 [Playlistname]
die zehn ersten Suchergebnisse in eine lokale Playlist legen. Diese kann man mit vp
(„view playlist“) öffnen und Inhalte wie Suchergebnisse abspielen. Mit ls
lassen sich Playlists auflisten, mit play [Playlistname oder -ID]
lassen sich ganze Playlists abspielen.
Insbesondere an dieser Stelle gibt es recht viele, aber auch intuitive Möglichkeiten mit benannten und temporären Listen zu hantieren. Die Github-Seite des Projekts gibt hier recht gute Einblicke. Dem Programm selbst kann man eine kleine Befehlsübersicht mittels help playlists
entlocken.
Jukebox und Raspberry Pi
Das Programm hat mich recht positiv überrascht. Es ist klein, schnell und somit vor allem im Vergleich mit der doch immer aufwändiger werdenden Youtube-Seite eine echte Alternative. Mir kommen vor allem der Einsatz als Jukebox und Youtube-Client für den Raspberry Pi in den Sinn. Wer etwas in dieser Richtung sucht, sollte mal eine Blick darauf werfen.
Gotbletu hat das Programm in einem informativen Video zusammengefasst (englisch).