Jamendo: Facebook hört mit

Unten im Bild: "Warten auf www.facebook.com..."

Eine Kleinigkeit, die mir gerade beim Jamendo-Web-Musikplayer aufgefallen ist: Das Problem mit der Überwachung durch Facebook kann man gar nicht ernst genug nehmen. Jamendo ist eine Internetseite, die freie Creative-Commons-Musik im Internet bereitstellt. Außer über Werbung finanziert sich der Dienst durch die Lizenzierung von Musik für kommerzielle Zwecke. Die Künstler erhalten dabei mindestens 50 % der daraus resultierenden Einnahmen.

An sich ist mir der Verein absolut sympatisch, was aber wirklich nervt: Der Webplayer hat einen Gefällt-Mir-Button von Facebook integriert, mit dem man seine Sympathie zum aktuell laufenden Titel ausdrücken kann. Anscheinend ist es dafür nötig, eben diese Schaltfläche bei jedem Titelwechsel zu aktualisieren. Die Folge: Jedes mal, wenn ein Lied zu Ende ist oder man auf Vor oder Zurück drückt, wird zunächst einmal Facebook darüber informiert.

Unten im Bild: "Warten auf www.facebook.com..."

In meinen Augen mal wieder ein erschreckendes Beispiel dafür, was man dem Nutzer durch die Verwendung dieser unscheinbaren Knöpfchen antun kann. Wie ein Virus haben sich diese im Internet verbreitet und erlauben die Erhebung von ungeahnt detaillierten Surfprofilen – in meinem Fall, ohne dass ich jemals auch nur mit Facebook in Kontakt getreten bin (geschweige denn so einer Verfolgung zugestimmt habe). Jamendo ist hier nur ein kleines, vergleichsweise unbedeutendes Beispiel. Aber eben auch eines dafür, wie genau die Erfassung möglich ist.

Und da ist es wieder: Dieses Ohnmachtsgefühl, den großen Internetunternehmen vertrauen zu müssen. Nicht weil man sich dazu entschieden hat, sondern weil man nichts dagegen machen kann.

4 Kommentare

  1. Ich habe facebook.com und alle anderen statischen Domains von denen mit dem AdBlockPlus gesperrt. Dadurch sehen die Seiten auch nicht so voll aus 🙂

  2. Das ist natürlich auch eine Lösung. Kommt man dann aber noch auf Facebook selbst? Sonst müsste ich mir hier aber was anhören 😉 Aber dann kann man das für die Seite ja wieder deaktivieren, oder?

  3. Man benutzt dann einfach einen separaten Browser extra für Facebook. Ist zwar etwas umständlicher aber es ist machbar.

  4. Genau. Man kann Regeln für bestimmte Seiten deaktivieren. Wenn man also auf Facebook ist, sind die Facebook-Sperrregeln deaktiviert und man könnte (so Gott will) auf Facebook seine Informationen zum Besten geben.

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