Aufgabenplaner Doit.im

Doit.im vor etwa einem Jahr

Aufgabenplaner gibt es mittlerweile ja mehr als genug im Netz. Auch getestet habe ich viele. Aber während sich um Projekte wie Wunderlist des des Berliner Startups Sechs Wunderkinder richtige Hypes entwickelten, fand ich diese Lösungen immer ungeeignet. Die Gründe waren dabei recht vielfältig: Zu simpel (Wunderlist) oder nicht fürs Smartphone geeignet (Smthngs) – irgendwas war immer. Mit „Doit.im“ scheint meine Suche aber endlich ein Ende zu haben…

Oberflächliches…

Der Webaufgabenverwalter scheint nicht neu zu sein. Nach der Anmeldung war ich zunächst etwas erschrocken, da mir das Design der Seite so gar nicht gefiel. So wenig, dass ich meine Suche schon fast fortgesetzt hätte.

Doit.im im alten Design

Hinter dem Flaschensymbol oben rechts habe ich zunächst nicht viel erwartet. Gut, dass ich doch noch draufklickte. Der neue Ansatz, der sich darauf hin zeigt, weiß außerordentlich zu gefallen und funktionierte für mich bisher tadellos.

Doit.im im neuen Design

Getting Things Done

Der Planer verfolgt hierbei David Allens Ansatz „Getting Things Done“ (bzw. zu deutsch etwas sperrig „Wie ich die Dinge geregelt kriege“). Hierbei geht es vor allem um die Strukturierung der Aufgaben:

  • Man hat eine Eingangsbox, in die man erstmal alles schmeißen kann
  • Man kann Aufgaben auf heute, morgen, demnächst, irgendwann oder einen konkreten Tag datieren
  • Man kann Aufgaben, die in mehrere Teilaufgaben zerfallen in Projekten organisieren
  • Man kann Aufgaben in Kontexte einordnen (etwa Zuhause, Am Rechner)

All dies wird von Doit.im sehr gut unterstützt.

Eine brauchbare Android-App

Zudem gibt es ein sehr gutes Programm für Android-Telefone. Diese wirkt ebenfalls sehr modern und lässt auch funktional nicht zu wünschen übrig. Auf der Seite des Android-Markets kann man einige Screenshots sehen. Das zugehörige Video ist leider zu alt, zumindest optisch gibt es da kaum noch Übereinstimmungen zu dem, was ich auf meinem Desire sehe…

[youtube clip_id=“152xbhzgypE“]

Meine (dennoch vorsichtige) Empfehlung

Bisher bin ich noch auf keinen Makel gestoßen. Wer sich in den obigen Anforderungen wiedererkennt, sollte Doit.im eine Chance geben.

Allerdings frage ich mich doch manchmal, womit die dahinterstehenden Firmen eigentlich ihr Geld machen. Zahlen muss man nichts und Werbung kann ich auch nicht finden. Das Unternehmen sitzt in China, die „Privacy Policy“ ist… lang. Und wenn man sein halbes Leben mit dem Tool verwaltet und es von heute auf morgen kostenpflichtig oder gar abgeschaltet wird. Aber dies sind Probleme, die sich bei der Anwendung von „Webapps“ generell stellt…

11 Kommentare

  1. Ich bin mit Dingen aus China generell eher vorsichtig. Mich würde hier auch weniger das spontane Abschalten des Service stören, sondern eher wohin die Daten fließen.

    Was ich bei diesen ganzen Services immer nicht verstehe, ist warum sie bei denen betrieben werden müssen – also warum das überhaupt ein Service einer Firma sein muss.

    Gibt es keine anständige OpenSource-Lösung, die man auf seinem eigenen Server laufen lassen kann? Ich hatte mal DavICal am laufen, allerdings war das einfach nicht gut integriert.

  2. Ja, die Sache mit dem Datenschutz meinte ich ja mit „die „Privacy Policy“ ist… lang.“ Andererseits nutze ich mit den ganzen Google-Produkten auch Sachen aus einem Land, das ich jedenfalls alles andere als vertrauenswürdig finde.

    Aber wie gesagt, um so länger man sich darauf stützt wird auch ein spontanes Abschalten zu einer großen Gefahr. Und gerade bei einer Anwendung im Netz hat man ja kaum Backups. Ich denke nicht, dass man das bei solchen Überlegungen außen vor lassen sollte.

    Und warum die bei denen betrieben werden müssen? Ist doch nicht ernst gemeint, oder? Selbst wenn mir deren Geschäftsmodell klar wäre und es (was ich nicht glaube) 1:1 auf eine Software übertragbar wäre, die der Nutzer sich selbst installiert, hättest du deinen Kundenstamm ziemlich reduziert: Alle Internetnutzer -> die, die sowas installieren könnten (1 Promille?) -> die, die gewillt sind für einen eigenen Server Geld zu zahlen oder dies schon haben (5% von dem einen Promille?)… Und dann ist die eigene Lösung vermutlich noch langsamer als die auf den Superservern der Konzerne. Ich würde mich auch lieber auf alle Internetnutzer konzentrieren 🙂

    Open-Source-Lösungen gibt es auch einige, ein paar davon sahen auch sehr interessant aus. Aber da gehen automatisch meine Anforderungen mit hoch (keine Ahnung warum), da will ich dann schon, dass man Aufgabenlisten, Kalender, Mails, Notizen, Kontakte und was weiß ich noch zusammen hat und einfach miteinander verknüpfen kann… Vielleicht etwas wie Open-Xchange, aber am besten noch intuitiv und ohne drei Minuten Ladezeit…

  3. Kann es sein, dass sie den Linux-Client wieder von der Seite genommen haben? Oder kann ich mir den auch selber bauen?

  4. Es gibt keinen Client für Linux (gibt es einen für andere Betriebssysteme?). Die Seite macht sich aber gut als Desktopanwendung oder wie man das nennt. Also z.B. in Chrome auf Anwendungsverknüpfung erstellen, wo das dann in einem Browser ohne alles läuft.

  5. Der Artikel spricht z.T. mir aus der Seele. Suche auch seit Langem nach einer für mich perfekten ToDo-Software, es scheiterte aber bislang immer an diversen Dingen.

    Doit.im habe ich ausgiebig ausprobiert und nutze es seit vier Wochen. Ich bin bislang zufrieden. Ich benutze den Web-/Windows- und Android-Client. Den Windows-Client finde ich nicht gelungen, hier fehlen ggü. App und Web zu viele Features. Die App stürzte zu Beginn immer mal wieder ab, nach Neuinstallation läuft sie stabil. Es ist alles da, was ich mir wünsche. Vor allem endlich mal eine Cloud-App mit https!

    Tja, einziger Wehrmutstropfen ist auch bei mir die Herkunft der Software. „Garage… China… Contact „Adams“
    Hmm… 😉 Natürlich achte ich darauf, meine ToDos möglichst oberflächlich und ohne sensible Daten zu befüllen. Andererseits sieht alles in Ordnung aus. Die Homeoage ist schön pragmatisch und enthält alle Informationen. Alleine die Release-Daten für alle Clients sind sauberer gelungen als üblich. Die Terms of Service (die sind lang) und Privacy Policy (eher kurz) sind nach Durchlesen auch nicht besonders auffällig.

    Wie gesagt, auch ich hoffe, mit dieser Software am Ziel meiner Suche angekommen zu sein. Würde auch den einen oder anderen Euro zahlen, wenn es sein muss. Und gegen Datenklau oder Glasprofilerstellung muss man halt wenig private Daten preisgeben. Auch nicht optimal (ich schreibe z.B. gerne Telefonnummern etc. in meine ToDos), aber in der Welt der Handy, Clouds etc. ohnehin angebracht. Und ob China, USA oder Deutschland… geldgeil sind sie alle und machen nix aus purer Lust, uns Usern was zu schenken.

    Danke für den Artikel

  6. Ich danke dir für den Kommentar. War ja fast ausführlicher als der Artikel 🙂

    Sicher mag es längere Privacy Policys geben, dennoch würde ich mal eine lesbare Variante bevorzugen. Wie wäre es mit: „Wir nutzen Ihre Daten nur für den ausgeschriebenen Dienst, geben sie nicht an dritte weiter und tun alles dafür, dass diese auch nicht ungefragt herankommen.“ Normal mag die derzeitige Variante ja sein, aber sowas klingt nicht schön: „We believe it is necessary to share information in order to investigate, prevent, or take action regarding illegal activities, suspected fraud, situations involving potential threats to the physical safety of any person, violations of Doit.im’s terms of use, or as otherwise required by law.“

    Na ja, zumindest habe ich bei einem chinesischen Dienst nicht mehr Angst als vor einem amerikanischen. Und wie du schon sagst: Solche Aufgaben sind ja noch eher unkritisch. Wenn ich daran denke, dass amerikanische Regierungen nach Lust und Laune meine Mails, Kontakte und Kalenderdaten lesen können, stößt mir das um einiges bitterer auf…

  7. Ich will nur mal ergänzen, dass Doit.im mittlerweile noch besser aussieht, für iOS, Android und Mac ausgezeichnete Clients hat, und eine Windows-Version ist in der Beta-Phase.

    Ob Chinese oder nicht … die Jungs geben sich richtig Mühe und sind auf Zack. Mittlerweile ist auch klar, womit die Geld verdienen wollen: Pro-Accounts für $20/Jahr.

    Das einzige, was ich zu bemängeln hätte, sind die Hilfe-Funktionen. Zwar ist alles ordentlich dokumentiert, aber man muss anfänglich suchen.

  8. Ja, es hat sich mittlerweile optisch recht stark verändert. Ich finde aber nicht unbedingt zum besseren. Mir wirkt das farblich alles etwas zu kalt, was bei einer Anwendung, die man oft und lange nutzt, schon sehr störend ist. Überhaupt wäre es wünschenswert, wenn man zwischen verschiedenen Farbthemen wählen könnte.

    Auch bei der Android-App sehe ich eher Veränderungen als Verbesserungen. Sie, und vor allem die mitgebrachten Widgets, haben meine Akkuleistung gefühlt halbiert. Mag natülrlich an speziellen Umständen auf meiner Seite liegen, aber das tröstet mich recht wenig.

    Die neue Pro-Variante hat für mich den Grund für meine Entscheidung für Doit.im zerstört: Als nicht zahlender Kunden kann ich meine Apps nur noch einmal am Tag synchronisieren. Zahlen will ich für den Dienst nicht, schon gar nicht mit Paypal.

    Momentan bin ich mal wieder bei Wunderlist. Da die kein GTD unterstützen, ist meine Suche aber wieder eröffnet.

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