Mit der neuen Version 0.1a-35 wurde der Dateimanager Sunflower nun auf Gnome 3 portiert und spricht endlich deutsch: Ich hatte mich in den letzten Tagen an die Arbeit gemacht und so meine ersten Erfahrungen mit der Übersetzung einer Software gemacht, die ich nicht selber entwickelt habe. Keine leichte Arbeit…
Zweispaltiger Dateimanager mit vielen netten Extras
Sunflower ist eine interessante Mischung aus der Funktionalität eines Norton-Commanders und dem Gewand von heute üblicheren Dateimanagern wie Nautilus. Verzeichnisse werden in zwei Spalten übersichtlich gegenübergestellt und erlauben eine Vielzahl an Operationen zwischen beiden: Dateien können so zum Beispiel recht einfach durch Drücken einer Taste hin- und hergeschoben werden.
Zusätzlich verfügt Sunflower über viele nette Extras: Integriertes Terminal, Tabs, Stapelverarbeitung, schnelle Bildervorschau – um hier nur einige zu nennen.
Sunflower kann auf der Google-Code-Seite heruntergeladen werden. Im offiziellen Paket ist das Programm durch die Sunflower.py mit Python auszuführen. Für die richtige Installation empfiehlt sich das Skript easy_install.sh, welches in der Downloadliste zu finden ist.
Deutsche Übersetzung
Sunflower ist in Python geschrieben und mit Gnus Gettext lokalisiert. Insofern waren von technischer Seite keinerlei Hürden gegeben, da ich mit dieser Technologie bereits bestens vertraut bin. Was aber doch überrascht hat: Es ist sehr schwierig eine Software zu übersetzen. Auch wenn man etwa mit Poedit einen guten Editor hat, der einem alle Strings vorsetzt und ein Feld zum Übersetzen bietet, kann man nicht wirklich direkt loslegen:
- 80 % aller Strings lassen sich nicht übersetzen, ohne dass man sie im Zusammenhang sieht. Und den Kontext zu finden kann äußerst kompliziert sein.
- Bei unzähligen Übersetzungen der selben Sache findet man immer wieder andere Wörter. Die Folge sind inkonsistente Begriffe, die den Nutzer verwirren können.
- Als Software-Entwickler steckt man sehr tief drin und neigt dazu englische Fachbegriffe als verständlicher oder bekannter zu empfinden („Toolbar“ gegen „Werkzeugleiste“)
Nun war aber auch die Englische Vorgabe nicht immer konsistent und verständlich, insofern bin ich mit meiner Arbeit fürs Erste recht zufrieden.
Glückwunsch zur ersten großen Mitarbeit bei einem fremden Projekt!
Danke, danke. Aber so wirklich groß ist das Projekt leider noch nicht. Der ursprüngliche Entwickler macht es bis heute allein. Aber es ist echt vielversprechend, ich hoffe, dass das nicht irgendwann einschläft.
Sobald Gnome VFS richtig unterstützt wird brauche ich jedenfalls keinen Nautilus mehr.
Gratulation. Jetzt kann ich endlich mal sagen, dass ich jemanden kenne, der bei einem fremden OpenSource-Projekt geholfen hat. ^^
Hmm, „Künstler“? Soll das der Entwickler sein? Ich weiß ja nicht, was da im Englischen steht, aber Künstler scheint mir falsch.
Na ja, Künstler ist auf jeden Fall richtig, da es hier „Artist“ übersetzt. Wie gesagt, das englische Original ist hier oft schwammig. Ich denke mal, dass man sich hier vor allem auf das Logo-Design bezieht.
Ich hätte gern genauer beschrieben, was gemeint ist, leider weiß ich es aber nicht. Und somit finde ich dann Künstler auch ganz okay. Was du daran als falsch empfindest kann ich nicht nachvollziehen.
Wie ich schrieb, war ich mir ganz einfach nicht sicher, was da ursprünglich Stand und ich nicht wüsste, wo da ein Künstler in der Software zu Werk gekommen sein sollte.
Ich hatte ja gefragt, ob damit der Entwickler der Software gemeint sein könnte.
Wenn sich das jedoch auf das Logo bezieht, dann will ich nix gesagt haben. 😀
Mir ist im Nachhinein auch noch aufgefallen, dass es in dem Dialog recht weit nach unten gescrollt ist. Der Entwickler wird wohl weiter oben stehen.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass Programmierer auch Künstler sind.
Pro Bachelor of Arts (B.A.)!
Aber das gilt ja nicht für alle 😉
Alles ganz gut und schön, aber ich vermisse den Hinweis, wo man die Software downloaden kann. Grosse Reden schwingen, aber nicht auf den Punkt der Sache kommen = den Download oder einen Link dorthin. Ihr seid vieleicht eine Blechaffengesellschaft.
Steht doch im Text, auch wenn der Artikel veraltet ist. Wenn man der alten Projektseite folgt kommt man auch zu der neuen, wo man das Programm auch herunterladen kann: http://sunflower-fm.org/
Im Artikel ging es auch eher um die Tatsache, dass ich es übersetzt habe, weniger um Werbung dafür.
Viele Grüße
der Blechaffe